Musik ist auf jeden Fall mein Plan A.
Den jungen Musiker Fabian Wegerer hat miwi.ch im Februar vorgestellt. Mit seinen ersten Songs, unter anderem «Arm in Arm» über die Trennung von seiner Freundin, hat der 21-Jährige erste Erfolge feiern können. Im E-Mail-Interview mit miwi.ch spricht der Österreicher, der neu bei Universal Music unter Vertrag steht, über das Songschreiben, die Reaktionen seiner Freunde und über die Pläne für die Zukunft.
miwi.ch: Fabian, wie hast du mit dem Musizieren begonnen?
Fabian Wegerer: Mein musikalischer Werdegang fing recht früh an, da es meinen Eltern recht wichtig war, dass ich Noten lesen kann, beziehungsweise ein Instrument lernte. Also steckten sie mich in einen Melodica-Kurs in der Volksschule, damit ich mir dort die Basics aneignen konnte. Nach zwei Jahren war vorgesehen von der Melodica auf das Akkordeon umzusteigen. Da ich da aber eher wenig Bock drauf hatte, fing ich an Keyboard in der örtlichen Musikschule zu spielen. Mit der Zeit merkte ich allerdings, dass mir Singen immer viel lieber war, als jegliches Instrument. So hörte ich mit dem Keyboardunterricht nach circa zwei Jahren auf, und ging stattdessen in den klassischen Gesangsunterricht. Dort blieb ich dann auch drei Jahre, bis ich in die Oberstufe meines Gymnasiums kam. Da dort nämlich ohnehin Vocal unterrichtet wurde, beendete ich mein zusätzliches Gesangstraining in der Musikschule und fing stattdessen mit dem Gitarrenspielen an.
Später hast du begonnen, Songs auf YouTube zu veröffentlichen. Weshalb?
Ich war zu der Zeit damals ziemlich viel auf YouTube unterwegs, hab mir täglich Covervideos von den unterschiedlichsten Leuten angeschaut und nachgesungen. Irgendwann hab ich mir dann gedacht, das kann ich auch! Also hab ich mich mal nen Nachmittag mit der Gitarre hingesetzt und versucht den Song «Traum» von Cro nachzuspielen und zu filmen. Gesagt, getan, geuploadet, und da es ganz gut bei den Leuten ankam hab ich dass selbe dann mit weiteren Songs gemacht.
Ich wollte zunächst nicht, dass meinen Ex-Freundin den Song über sie hört.
Wie hast du reagiert, als plötzlich Produzenten angefragt haben, um mit dir zu arbeiten?
Ich war zuerst ein bisschen perplex und dachte mir, dass es sich vermutlich um etwas Unseriöses handelt. Trotzdem wollte ich mir aber die Chance nicht entgehen lassen und bin nach München zu einem Probetag gefahren. Zum Glück hat sich dann herausgestellt, dass es sich um professionelle Produktion handelt. Seitdem sind die Jungs von Achtabahn und ich ein Team, und werden es wohl auch noch ne lange Zeit sein. Hoffentlich!
Was haben deine Kolleginnen und -kollegen zu deinen ersten Songs gesagt?
Die meisten waren sehr begeistert, da keiner mit etwas so Hochwertigem gerechnet hatte. Die meisten dachten eher an ein selbstgedrehtes Video mit einem Song, der in irgend einem Hinterzimmer aufgenommen wurde. Zum Glück konnte ich sie mit dem Gegenteil überraschen! Es gab natürlich auch einige, denen der Song nicht so gefallen hat – aber ist ja auch logisch, nichts gefällt jedem! Ich war nur froh, dass ich auch von diesen Personen Lob für die Professionalität des Projekts bekommen habe.
Mit «Arm in Arm» hast du einen sehr persönlichen Song veröffentlicht. Wie ist es, über seine Gefühle und die Ex-Freundin zu schreiben und zu singen?
Um ehrlich zu sein ziemlich befreiend. Ich hatte zu der Zeit als ich den Song geschrieben hab, keinen Kontakt mehr zu ihr, obwohl ich ihr noch soviel zu sagen hatte. Beim Schreiben des Tracks konnte ich ihr trotzdem in gewisser Art und Weise sagen,was ich fühlte – auch wenn ich am Anfang eigentlich nicht wollte, dass sie das Lied hört. Als die Wogen dann wieder einigermassen geglättet waren, hab ich ihn ihr dann doch gezeigt – aber das ist eine andere Geschichte.
Einen Amadeus Award zu gewinnen wär ganz nett.
Wie und wo schreibst du deine Songs?
Ach, das ist ganz unterschiedlich. Aber meistens kommen mir die Ideen ganz spontan im Alltag durch irgendwelche äusseren Einflüsse. Danach versuche ich aus der Idee einen Song zu basteln mit dem ich dann zu meinen Produzenten geh, um ihn mit ihrer Hilfe zu verfeinern. Die fertigen Lieder entstehen immer in Zusammenarbeit mit Achtabahn, da drei Köpfe meist besser arbeiten als einer.
Deine Einflüsse sind AnneMayKantereit und Joris. Weshalb?
Weil Henning May und Joris für mich die zwei grössten Stimmen im deutschen Pop sind. Ich liebe ihren rauchigen Whiskey-Sound einfach. Ausserdem sind die Texte richtig stark, vor allem bei Annenmaykantereit. «Barfuss am Klavier» und «Pocahontas» sind absolute Dauerbrenner bei mir!
Für dieses Jahr sind weitere Veröffentlichungen geplant. Kannst du schon mehr verraten?
Was ich verraten kann ist, dass ich im Gespräch mit einem deutschen DJ-Duo bezüglich eines Features bin, und dass dieses Jahr auf jeden fall noch ein bis zwei Songs kommen werden. Da ich gerade bei Universal Music Deutschland unterschrieben hab, dauert es allerdings noch ein bisschen, gehört halt eben auch viel Bürokratie dazu!
Setzt du nach den ersten Erfolgen nun voll auf die Musikkarriere?
Es ist auf jeden Fall mein Plan A, da ich der Meinung bin, dass ich keinen Erfolg haben werde, wenn ich meine Musik als Plan B abstempele. Aber ich hab natürlich noch was in der Hinterhand, falls es wirklich nix werden soll mit der Musikkarriere.
Wo siehst du deine musikalische Zukunft? Was möchtest du erreichen?
Ich hoffe natürlich irgendwann Hallen und Stadien zu füllen, wie vermutlich jeder Sänger/Musiker. Aber vorerst ist mein Ziel es soweit zu bringen, dass ich davon leben kann, um mich nur darauf konzentrieren zu können. Ausserdem wär ein Amadeus Award – der wichtigste österreichische Musikpreis – ganz nett. :P
Der Song «Arm in Arm» ist hier auf iTunes erhältich. Mehr über den Musiker gibt es unter https://www.facebook.com/fabianwegererofficial.